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Den Tätern auf der Spur –
25 Jahre nach dem Völkermord in Ruanda

Vor dreißig Jahren kommt es in Ruanda zu einem der schlimmsten Völkermorde überhaupt. Über achthunderttausend Menschen werden brutal umgebracht – nur weil sie einer bestimmten Bevölkerungsgruppe angehören. In nur hundert Tagen töten radikale Hutu 1994 rund 800.000 Tutsi und gemäßigte Hutu, die sich weigern, mitzumachen. Dreißig Jahre nach dem Völkermord lebt in Ruanda eine Generation, die all das nicht mehr miterlebt hat. Wie geht eine junge Generation mit dieser Geschichte um? Vedaste Mushimirimana (25) und Solange Uwizeyimana (23) haben sich in der Schule kennengelernt. Heute leben sie zusammen auf dem Land und haben vier kleine Kinder.

Was sie erst erfahren haben, nachdem sie sich kennengelernt hatten:

Vedastes Vater hat Solanges Tante während des Völkermordes getötet. Vedaste wächst ohne seine Eltern auf, seine Mutter stirbt 1993 bei der Arbeit, sein Vater war fünfzehn Jahre lang im Gefängnis. Diese Herausforderungen zwangen Vedaste, die Schule abzubrechen. Solange setzte ihre Ausbildung in der High School fort.
Vedaste und Solange leben im Bezirk Bugesera in der Nähe der Stadt Nyamata im Südosten des Landes. Dreißig Autominuten entfernt wohnen sein Vater und ihre Mutter friedlich in einem Dorf namens ‚Prison Fellowship‘ zusammen – der Vater, der die Tante von Solange einst getötet hat und die Mutter von Solange, die Schwester der Getöteten.
Wie kommt diese Familie dreißig Jahre nach dem Völkermord mit der Vergangenheit klar? Ist Versöhnung wirklich möglich?

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